Es gibt zwar verschiedene Anwendungen der künstlichen Befruchtung, aber in der Praxis bezieht sich der Begriff „künstliche Befruchtung“ in der Regel auf die Entnahme und Aufbereitung einer Spermaprobe des Mannes, die dann in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Ziel der künstlichen Befruchtung ist es, das Zusammentreffen von Spermien und Eizelle während des Eisprungs bei jungen und gesunden Paaren zu erleichtern, um eine Schwangerschaft zu erreichen. Daher sind die Auswahl der richtigen Patientin und die richtige Vorbereitung der Eierstöcke und der Gebärmutter der Frau von entscheidender Bedeutung.

Wer ist für eine künstliche Befruchtung (IUI) geeignet?

Da bei der künstlichen Befruchtung sowohl die Eizelle als auch die Spermien im weiblichen Reproduktionssystem zusammenkommen, muss der Eisprung auf natürlichem Wege stattfinden oder mit Medikamenten ausgelöst werden. Außerdem sollten die Spermien auch bei einer leichten Verschlechterung der Spermienparameter noch eine ausreichende Qualität aufweisen, und die Eileiter und die Gebärmutterumgebung sollten gesund sein. Der Erfolg der künstlichen Befruchtung ist im Allgemeinen bei jungen Paaren höher.

Ungeklärte Unfruchtbarkeit bei Frauen mit Ovulationsproblemen oder unregelmäßigen Menstruationszyklen (z. B. bei Frauen mit polyzystischen Eierstöcken) oder bei Paaren mit leichter Unfruchtbarkeit des männlichen Faktors (leichte Abnahme der Spermienzahl, -motilität oder -morphologie) oder in Situationen, in denen ein regelmäßiger Geschlechtsverkehr nicht möglich ist. Eine IUI-Behandlung kann in Erwägung gezogen werden.

Wie erfolgt die Vorbereitung auf eine künstliche Befruchtung?

Für eine künstliche Befruchtung muss der Eisprung entweder auf natürliche Weise oder mit Hilfe von Medikamenten stattfinden. Orale Medikamente oder niedrig dosierte Injektionen, die durch den Unterleib verabreicht werden, können die Entwicklung der Eizellen anregen. Das Follikelwachstum wird mit Ultraschall überwacht, und wenn das Follikel eine Größe von 18-20 mm erreicht hat, wird eine Triggerinjektion (hCG) verabreicht, und die künstliche Befruchtung wird für etwa 36 Stunden später geplant. Ihr Partner sollte 2 bis 4 Tage lang auf eine Ejakulation verzichten. Am Tag des Eingriffs werden die Spermien Ihres Partners im Labor aufbereitet (manchmal werden sie einem speziellen Waschverfahren unterzogen, um die beweglichsten Spermien zu konzentrieren), so dass Sie etwa 1 Stunde vor der Insemination in der Klinik sein müssen. Es ist ratsam, eine teilweise gefüllte Blase zu haben, um den Eingriff angenehmer zu gestalten.

Ist eine künstliche Befruchtung schmerzhaft? Wie wird das Verfahren durchgeführt?

Der Eingriff ist im Allgemeinen schmerzlos und kann bei Frauen, die bereits Geschlechtsverkehr hatten, ohne Betäubung durchgeführt werden. In Fällen, in denen Erkrankungen wie Vaginismus die vaginalen Untersuchungen behindern, kann eine Kurzzeitnarkose, eine so genannte Sedierung, durchgeführt werden. Die künstliche Befruchtung wird auf einem gynäkologischen Untersuchungstisch durchgeführt. Ein Spekulum, ein kleines Instrument, wird in die Vagina eingeführt, um den Gebärmutterhals sichtbar zu machen. Wenn sich Schleim oder Ablagerungen im Gebärmutterhals befinden, wird dieser gereinigt. Die vorbereitete Spermaprobe (ca. 0,5-1 cm³) wird über einen dünnen Katheter in die Gebärmutter eingeführt. Während des Eingriffs kann Ultraschall zur Überwachung eingesetzt werden.

Was muss ich nach der künstlichen Befruchtung beachten?

Nach einer künstlichen Befruchtung ist keine bestimmte Wartezeit erforderlich. In der Praxis wird den Patienten jedoch häufig empfohlen, sich nach dem Eingriff etwa 5-10 Minuten auf dem Untersuchungstisch auszuruhen und dann eine halbe Stunde lang zu ruhen. Nach dem Eingriff können Sie Ihren normalen täglichen Aktivitäten nachgehen.

Brauche ich nach der künstlichen Befruchtung Medikamente?

Sie können Ihre Vitamine und alle anderen notwendigen Medikamente, die Sie bereits einnehmen, weiter einnehmen. In der Regel sind nach einer künstlichen Befruchtung keine speziellen Medikamente erforderlich. In einigen Fällen kann jedoch eine zusätzliche Progesteronergänzung empfohlen werden. Es ist erwähnenswert, dass der Körper nach einer erfolgreichen Ovulationsinduktion häufig das für eine Schwangerschaft erforderliche Progesteron selbst produzieren kann.

Wie hoch ist die Erfolgsquote der künstlichen Befruchtung?

Bei der künstlichen Befruchtung wird im Wesentlichen versucht, eine Schwangerschaft durch ähnliche Mechanismen wie beim natürlichen Geschlechtsverkehr zu erreichen. Bei jungen Paaren liegt die Erfolgsquote der künstlichen Befruchtung bei etwa 15-20 %.

Gibt es eine ideale Spermienzahl für eine erfolgreiche künstliche Befruchtung? Bei Paaren, bei denen die Gesamtzahl der beweglichen Spermien nach der Aufbereitung 9 Millionen oder mehr beträgt, kann eine künstliche Befruchtung eine Erfolgsquote von 15-20 % erzielen (ASRM 2015). In Fällen, in denen die Gesamtzahl der beweglichen Spermien weniger als 9 Millionen beträgt, sind die Erfolgschancen jedoch geringer.

Wie oft kann ich eine künstliche Befruchtung durchführen lassen?

Bei jungen Paaren kann eine künstliche Befruchtung durchgeführt werden, bevor eine In-vitro-Fertilisation (IVF) vorgenommen wird. Technisch gesehen können zwar bis zu 3 Versuche unternommen werden, aber die Erfolgsquote bei wiederholten Befruchtungen nimmt mit jedem weiteren Versuch ab. Daher sind in der Praxis oft 2 Versuche ausreichend.

Ist eine künstliche Befruchtung vor einer In-vitro-Fertilisation (IVF) obligatorisch?

Technisch gesehen gibt es keine solche Vorschrift. Aufgrund des relativ einfachen Vorbereitungsprozesses und der geringeren Kosten wird die künstliche Befruchtung jedoch häufig bevorzugt, es sei denn, eine Behandlung außerhalb der IVF ist nicht möglich. Für Paare, die sich einer IVF-Behandlung durch ihre Krankenversicherung unterziehen, kann außerdem eine bestimmte Anzahl von künstlichen Befruchtungsversuchen vorgeschrieben sein, bevor eine IVF durchgeführt wird.