Was ist vorzeitiges Eierstockversagen?
Von einer vorzeitigen Ovarialinsuffizienz spricht man, wenn die Eierstöcke einer Frau vor dem Alter von 40 Jahren aufhören, Eizellen zu produzieren. Eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz tritt bei 1 % der Frauen auf. Bei einigen Frauen kann eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz bereits in jungen Jahren auftreten. Zu den Aufgaben der Eierstöcke gehören die Produktion von Eizellen und die Ausschüttung des Hormons Östrogen. Aus diesem Grund wirkt sich eine Funktionsstörung der Eierstöcke auch auf die Produktion von Östrogen aus.
Was sind die Anzeichen für eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz?
Die Anzeichen für eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz sind denen der Menopause sehr ähnlich. Zu den Symptomen gehören Scheidentrockenheit, Empfindlichkeit, Hitzewallungen, Nachtschweiß und Schlafstörungen. Die Menstruation wird unregelmäßig oder kann sogar ganz ausbleiben. Der Grund für diese Symptome ist, dass der Östrogenspiegel im Körper sinkt, weil die Eierstöcke nicht mehr richtig arbeiten.
Was verursacht eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz?
Bei vielen Frauen ist die Ursache für eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz unklar. In manchen Familien tritt sie häufiger auf. Sie kann mit Immunerkrankungen zusammenhängen, die insbesondere die Schilddrüse betreffen. Sie kann als Folge bestimmter genetischer Erkrankungen auftreten (z. B. Turner-Syndrom oder Fragiles X-Syndrom). Sie kann auch nach einer Strahlen- und/oder Chemotherapie im Rahmen von Krebsbehandlungen auftreten.
Was sind die Risiken einer vorzeitigen Eierstockinsuffizienz?
Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen erhöht ein niedriger Östrogenspiegel das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) und frühe Herzerkrankungen. Auch Depressionen können bei Frauen mit vorzeitiger Eierstockinsuffizienz auftreten. Wenn die vorzeitige Eierstockinsuffizienz genetisch bedingt ist, kann sie auch an Ihre Kinder vererbt werden.
Wie wird eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz diagnostiziert?
Eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz wird durch die Messung der Hormonwerte (wie FSH und E2) im Blut diagnostiziert. Bei Patientinnen mit genetischer Veranlagung können auch einige Chromosomenanalysen erforderlich sein. Bei Patientinnen, bei denen eine frühzeitige Ovarialinsuffizienz aufgrund von Osteoporose diagnostiziert wurde, ist auch eine Messung der Knochendichte angebracht.
Kann eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz behandelt oder rückgängig gemacht werden?
Eine vorzeitige Ovarialinsuffizienz, die nach einer Strahlen- und/oder Chemotherapie auftritt, kann sich nach einiger Zeit von selbst zurückbilden. Eine vorzeitige Eierstockinsuffizienz unbekannter Ursache oder mit genetischer Veranlagung ist möglicherweise nicht reversibel. Ihr Arzt kann eine Hormontherapie empfehlen, um die Symptome der vorzeitigen Eierstockinsuffizienz zu lindern.