Was ist Azoospermie?
Das Fehlen von Spermien in einer Spermienanalyse wird als Azoospermie bezeichnet. Azoospermie kann zahlreiche Ursachen haben, die in der Regel entweder auf die Unfähigkeit der Hoden, Spermien zu produzieren, oder auf eine Verstopfung der Samenleiter zurückzuführen sind, die verhindert, dass Spermien in der Samenflüssigkeit vorkommen. Wenn geeignete medizinische und chirurgische Methoden nicht ausreichen, um die zugrunde liegende Ursache zu beheben, kann die Mikro-TESE-Methode (mikroskopische testikuläre Spermienextraktion) eingesetzt werden, um Spermien für die Verwendung bei assistierten Reproduktionstechniken zu gewinnen. Die Mikro-TESE ist ein Verfahren, das in einem Operationssaal unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt wird, bei dem die Hoden geöffnet und die Hodenkanälchen, in denen sich Spermien befinden, unter dem Mikroskop entnommen werden. Das gewonnene Hodengewebe wird dann im Labor aufbereitet, um Spermien für die In-vitro-Fertilisation (IVF) zu gewinnen. Abgesehen von sehr seltenen Fällen (wie dem Sertoli-Zell-Syndrom) hat die Mikro-TESE eine hohe Erfolgsquote bei der Gewinnung von Spermien.
Was ist der Unterschied zwischen TESE und Mikro-TESE?
Bei der Mikro-TESE werden die Spermien im Gegensatz zur TESE unter dem Mikroskop aus den Hoden entnommen. Dadurch können die Strukturen, die sogenannten Tubuli, die Spermien enthalten, besser identifiziert werden, und es können präzise, kleine Biopsien an geeigneten Stellen entnommen werden.
Gibt es neben der TESE noch andere Verfahren zur Spermiengewinnung?
Vor allem in Fällen, in denen davon ausgegangen wird, dass kein Problem mit der Spermienproduktion in den Hoden vorliegt, sondern das Problem in den Kanälen liegt, die die Spermien entweder angeboren oder erworben transportieren, können Spermien durch Verfahren gewonnen werden, die als TESA oder PESA bezeichnet werden (z. B. bei Patienten mit zystischer Fibrose, bei denen der Samenstrang angeboren fehlt, oder bei Personen, die sich freiwillig einer Sterilisation wie der Vasektomie unterzogen haben). Diese Verfahren, die als TESA (Testikuläre Spermienaspiration) und PESA (Perkutane Epididymale Spermienaspiration) bezeichnet werden, sind einfacher und weniger invasiv als das TESE-Verfahren.
- TESA (Testikuläre Spermienabsaugung): Das Verfahren, bei dem mit einer Nadel Spermien aus den Hoden abgesaugt werden.
- PESA (Perkutane Epididymale Spermienabsaugung): Das Verfahren, bei dem mit einer Nadel Spermien aus dem Nebenhoden, einem Kanal im Hoden, abgesaugt werden.